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Bericht vom Wiener Qualifikationsturnier für die ÖDV-Bundesliga 2021/22

Datum: 26.09.2021 - Kategorie: Landesliga - Autor: Andreas Zahalka

Vergangenen Samstag fand in der Schnitzelworld am Rennbahnweg die Qualifikation zur neuen ÖDV Bundesliga statt. Im 1. Jahr werden fünf Vereine aus fünf Bundesländern daran teilnehmen. Wer für Wien an den Start geht, machten sich in sieben heißen Stunden Darts der DC Bad Boys, der DC Darts-Control und der DC An Sporran aus. Gespielt wird in 4er Teams Jeder gegen Jeden, das macht 16 Einzel pro Begegnung. Ein Wechsel ist erlaubt. Das Los entschied pünktlich um elf Uhr vormittags wer den Auftakt zu dieser 3er Round Robin machen würde.


 

Früh war klar, dass die auf ihre besten Spieler verzichten müssenden An Sporraner in der Besetzung Alex Hruza, Philip Karall, Florian Haider und Christoph Melnitzky an diesem Tag nicht in den Kampf um das Bundesliga-Ticket werden eingreifen können. Zum Auftakt gegen die im Kollektiv enorm starken Bad Boys (Dietmar Burger, Martin Kurecka, Benjamin Fasching, Andreas Pur und Stefan Weinzettl) gab es einen 16:0 „White Wash“ mit lediglich sieben abgegebenen Legs. Mit zehn Low Dart Games und fünf 180ern setzten die Bad Boys in dieser Begegnung früh ein Zeichen und spielten sich in die Favoritenrolle.

 

Anschließend blieb Darts Control, angeführt von PDC World Cup Finalist Rowby John Rodriguez und ergänzt durch Stjepan Karacic, Mario Klein, Paul Freysinger und Dominador „Sunny“ Rodriguez, zunächst ähnlich souverän gegen An Sporran, doch als diese durch Christoph Melnitzky zu ihrem 1. Sieg kamen, riss ein wenig der Faden und An Sporran konnte sich hier äußerst ehrenhaft wehren, 5 der letzten 8 Sets für sich entscheiden und unterlag lediglich 6:10. Rowby machte also hier mit 4/4 Punkten den Unterschied aus. Statistisch konnte Darts-Control mit ebenso fünf Maximums und zwei High Finishes mit der Performance der Bad Boys mithalten, jedoch war zu diesem Zeitpunkt bereits klar das die Bad Boys sich aufgrund des viel höheren Sieges vor dem direkten Duell den Vorteil des Tiebreakers verschafft hatte.

 

Dies bedeutete, dass im entscheidenden Match Darts-Control gegen die Bad Boys gewinnen musste, während Letzteren auch ein 8:8 Unentschieden reichen würde. Die Partie sollten einen dramatischen Verlauf nehmen…

 

Im 1. Durchgang blieb Rowby weiterhin souverän, und nachdem Stjepan Karacic gegen Andreas Pur ein 1:2 unter anderem mit einem 14-Darter noch drehen konnte, stand es 2:0 für Darts-Control. Beim Stand von 3:1 schlugen dann jedoch die Bad Boys durch ihre großen Zugpferde, allen voran Didi Burger, zurück und glichen aus. Dabei landete Stefan Weinzettl einen enorm wichtigen 3:1-Sieg gegen Stjepan Karacic, in dem jedes Leg hart umkämpft war.

 

Bei 4:4 kam es dann zum absoluten Highlight des Bewerbes: Rowby-John Rodriguez gegen Dietmar Burger bot alles, was man sich von diesem Duell erhoffen durfte, und noch mehr. Rowby eröffnete mit einem 14-Darter und schien zunächst im 2. Leg auf Breakkurs zu sein, doch dies verhinderte Didi mit einem 120er Finish in 18 Darts. Damit nicht genug, warf er nun seinerseits ein gleich ein weiteres „Shanghai-Finish“ (wieder auf 20) hinterher und holte sich nun selbst das Break in 15 Darts. Als er sich in lediglich 12 Darts auf Tops stellen konnte, war eine perfekte Partie mit über 100 Schnitt nur einen Pfeil entfernt, doch im letzten Moment sollte es nicht sein: Burger vergab drei Matchdarts, Rowby bestrafte ihn mit dem 13-Darter zum Rebreak und blieb im letzten Leg, in dem Didi nicht mehr mithalten konnte,  mit 17 Darts ungefährdet. Rowby siegte in einer dramatischen Partie auf Weltklasse-Niveau 3:2 mit einem 99er-Average, Burger kam auf ziemlich genau 90 Punkte pro Aufnahme!

 

Davon keineswegs geschockt oder abgelenkt glich Stefan Weinzettl am anderen Board in einer blitzsauberen Partie erneut aus, und es sollte (natürlich) bis zum Schluss in dieser Tonart weitergehen. In den folgenden Durchgängen gab es jeweils klare Favoritensiege auf beiden Seiten, und so stand es vor den letzten beiden Matches 7:7.

 

Dort trafen Mario Klein auf Martin Kurecka und Sunny Rodriguez auf Stefan Weinzettl. In beiden Matches gingen die Bad Boys in Führung…in beiden Matches glichen die Darts-Controler aus…in beiden Matches gingen die Bad Boys erneut in Führung…in beiden Matches glichen die Darts-Controler erneut aus! Es kam zum nervenaufreibenden Showdown: Beide Partien gingen ins Entscheidungsleg, die Bad Boys benötigen zum Einzug in die Bundesliga eines davon, Darts-Control beide. Als erster schien Sunny auf dem Weg zum virtuellen Ausgleich zu sein: er spielte unter Druck die höchsten Scores und spielte sich über 200 Punkte Vorsprung heraus, doch die Doppel verwehrten ihm mehrere Aufnahmen lang ihren Dienst. Auf dem anderen Board lagen Mario und Martin die meiste Zeit Kopf and Kopf…es kam, wie es kommen musste: im Sekundentakt gab es auf beiden Scheiben Matchdarts, die nicht ihr Ziel fanden. Die Spannung war kaum zu ertragen!

 

Schlussendlich war es, wie so oft in seiner Karriere, das Urgestein der Bad Boys Martin Kurecka der den entscheidenden Doppeldart verwandelte, auf 8:7 stellte und somit endlich und endgültig das Turnier entschied. Auf dem anderen Board kam Sunny nicht mehr aus der Mühle heraus, blieb im Madhouse kleben und so gewann Stefan Weinzettl mit Doppel 18 das Match und somit auch die Begegnung mit 9:7.

 

Es war ein mehr als würdiges Finale der Qualifikation, das nicht nur dramatisch, sondern lange Zeit auch hochklassig war. Obwohl gegen Ende das Niveau der nervlichen Belastung entsprechend etwas abnahm, kamen die Teams zusammen auf 16 Low Dart Legs, vier 180er und drei High Finishes.

 

Der WDV gratuliert dem DC Bad Boys zum Turniersieg und somit zur erfolgreichen Qualifikation zur ÖDV Bundesliga 2021/22, und bedankt sich bei Darts-Control und An Sporran für die Teilnahme und einen rundum gelungenen Darts-Tag, für den wir uns last but not least auch nochmal beim Verein SFVA und der Schnitzelworld bedanken wollen, die an diesem Tag als hervorragender Gastgeber fungiert haben.

 

Für die Statistik-Nerds gibt es jetzt noch die Spielerstatistiken über das ganze Turnier hinweg:

 

(Autor. Philip Karall)

 

Abschließend noch ein paar weitere Bilder des Qualifikationsturniers: